Regenwasser sammeln schont Umwelt und Geldbeutel
Für welche Bereiche kann man gesammeltes Regenwasser im Haushalt verwenden ?
Wenn Regenwasser von versiegelten Flächen, oder Dachflächen in die öffentliche Kanalisation geleitet wird, werden dafür Abwassergebühren fällig. Wird das Regenwasser gesammelt, können sich die Abwassergebühren und auch die Trinkwassergebühren erheblich verringern. Mit einer Regenwassernutzung kann eine Familie im Jahr zwischen 15.000 und 20.000 Liter Trinkwasser sparen.
Bei einer intensiven Gartennutzung liegt die eingesparte Wassermenge noch wesentlich darüber, weil auch für den Gartenanschluss der volle Trinkwasserpreis (ohne Abwasser) zu zahlen ist. Mit einer Regenwassernutzung sind Einsparungen von mehreren hundert Euro möglich.
Das Regenwasser kann kostengünstig in einfache Auffangbehälter geleitet und dort gesammelt werden. Ohne besondere Maßnahmen ist es problemlos im Garten zum Beregnen, oder im Haus zum Blumen gießen verwendbar. Auch der Einsatz in der Toilettenspülung ist mit diesem ungereinigten Wasser problemlos möglich. Dazu sind allerdings fest installierte Leitungen notwendig.
In vielen Häusern wird das Regenwasser in fest installierten Zisternen gesammelt und vorher über Filter gereinigt. Dieses Regenwasser kann zusätzlich auch zum Waschen in der Waschmaschine eingesetzt werden. Beim Regenwasser handelt es sich um weiches (wenig Kalk) Wasser, so dass zusätzlich Waschmittel gespart und die Waschmaschine geschont wird. Dieses vorgereinigte Wasser ist auch gut zu Hausputz oder anderen Reinigungsarbeiten verwendbar.
Bei intensiver Gartennutzung mit Regenwasser sollte dafür das Wasser gesondert gesammelt und die Auffangfläche getrennt erfasst werden. Denn nur wenn das Regenwasser nachweislich für den Garten verwendet wird, muss dafür keine Abwassergebühr gezahlt werden. Informieren Sie sich am besten im Vorfeld bei Ihrer Gemeinde- oder Stadtverwaltung.
Das sonstig genutzte Regenwasser wird genauso wie das Wasser aus dem öffentlichen Netz über die Abwasserleitung entsorgt. Dafür sind die üblichen Abwassergebühren zu zahlen.
Es gibt heute auch Regenwasseraufbereitungsanlagen, in denen das Wasser so aufbereitet wird, dass es als Brauchwasser zum Waschen oder Duschen verwendet werden kann. Diese Anlagen sind allerdings noch sehr teuer und rechnen sich nur bei intensiver Nutzung. Eine genaue Kalkulation im Vorfeld ist für solch eine Regenwasseraufbereitungsanlage notwendig.
Regenwasser sammeln Vorteile
Das Sammeln von Regenwasser als mögliche Maßnahme für die Einsparung von Kosten im Haushalt ist für jeden eine interessante Rechnung bei gleichzeitiger Sicherheit, auch in regenknappen Zeiten Wasser zu haben.
Zunächst die Grunddaten:
- Die Hälfte des täglichen Wasserverbrauchs wird verwendet für Toilettenspülung, Gartenbewässerung, Reinigung, und Wäsche wachen. Das genutzte Wasser hat Trinkwasserqualität, obwohl diese für die genannten Aufgaben nicht notwendig ist.
- Die Kosten für die Aufbereitung des Trinkwassers betragen heute für eine Person 250,– Euro jährlich. In zehn Jahren belaufen sich diese Kosten voraussichtlich auf 500,– Euro. Vor Zehn Jahren betrugen die Kosten 100,– Euro.
- Durch die verwendete Filtertechnik in der Regenwasser-Nutzungsanlage steht immer geruchsneutrales und hygienisch reines Wasser zur Verfügung. Die Qualität der Hygiene wurde von unabhängigen Instituten getestet und nachgewiesen.
Die Einbau- und Anschaffungskosten einer Regenwassern-Nutzungsanlage sind spätestens nach ein paar Jahren Nutzung wieder erwirtschaftet. Dieser Zeitraum hängt ab, von dem verwendeten Modell der Regenwasser-Nutzungsanlage und von der speziellen finanziellen Förderung in einigen Bundesländern und Gemeinden.
Erdtanks zur Regenwassernutzung werden nach den Begebenheiten vor Ort aufgebaut und sind ausrüstbar. In der Regel ist ein Regenwasser-Erdtank Tüv-Geprüft, weist eine Garantie von 15 Jahren aus, verschwindet unter der Erde und besitzt eine integrierte Filtertechnik.
Weitere Möglichkeiten zur Regenwassernutzung sind:
- Eine Zisterne wird überirdisch angelegt. Das aufgefangene Regenwasser wird besonders für die Garten- und Blumenbewässerung genutzt.
- Die herkömmliche Regentonne ist die einfachste Möglichkeit Regenwasser aufzufangen. An der Regentonne wird ein Fallrohr zum Dach angeschlossen und so gelangt eine Menge Regenwasser in die Tonne. Die Regentonne findet ihren Einsatz ziemlich oft bei Gärtnern, die die Kosten für die Gartenbewässerung drücken wollen.
- Der eigene Brunnen bietet eine sichere Alternative um im ganzen Jahr Frischwasser zu haben. Der Bau eines Brunnens ist allerdings nicht überall möglich und muss genau kalkuliert werden. Denn oft rechnen sich die Anschaffungskosten erst nach 20 Jahren.
Regenwasser-Anlage beim Hausbau
Gerade beim Neubau eines Hauses sollte man über die zusätzliche Einrichtung einer Regenwasser-Sammelanlage nachdenken. Es ist ein einmaliger Kostenpunkt, der aber im Verhältnis zum Hausbau relativ niedrig ist, auf die Jahre gesehen aber die Kosten für den Wasserverbrauch senkt.
Mit dieser Einrichtung wird Regenwasser vom Dach des Hauses, ggf. auch von der Garage oder sonstigen Bedachungen, statt in das Abwassersystem in einen Erdtank weitergeleitet und dort gesammelt. Zuviel Wasser wird in die Kanalisation abgeleitet. Dieser Regenwasservorrat kann z.B. für die Gartenbewässerung genutzt werden. Der Wassertank lässt sich auch an das hausinterne Wassersystem anschließen. Das in einer speziellen Wasseraufbereitungsanlage gereinigte Regenwasser kann so für die Toilette oder auch die Waschmaschine genutzt werden.
Die Größe des Tanks sollte man der Hausgröße und der Nutzung anpassen. Der Tank wird am besten direkt beim Bau des Hauses mit in das Erdreich eingesetzt, da er sehr schwer ist, und die Arbeiter die nötige Erfahrung haben, ihn richtig auszurichten. Der ideale Standort ist abhängig davon, wo das Dachflächenwasser über die Regenrinne abgeleitet wird. Wichtig ist aber auch, dass der Tank in der Nähe der internen Wasseraufbereitungsanlage oder der Gartenberegnungsanlage steht, um später keine langen Wege überbrücken zu müssen.
Am einfachsten ist es, dem Architekten bereits bei der Hausplanung mitzuteilen, dass Sie einen Wassertank einsetzen möchten, um das Regenwasser abzufangen. Dieser kann dann den idealen Standpunkt bestimmen und den Verlauf der Regenrinnen bereits im Vorfeld darauf abstimmen. Auch können dann bereits von vorne herein benötigte Leitungen unterirdisch und professionell verlegt werden, z.B. die Stromleitung für die Bewässerungsanlage oder auch die Wasserleitungen für die Wasseraufbereitungsanlage oder die Gartensprenger.
Ein Tank kostet im Schnitt 900 bis 1000 €. Dazu kommen je nach Nutzung eine Wasserpumpe, hausinterne Wasseraufbereitungsanlage, Bewässerungsanlage, Leitungen, usw.
Regenwasser-Anlage nachrüsten
Anlagen zur Nutzung von Regenwasser als Brauchwasser sind sehr sinnvolle ökonomische und ökologische Investitionen. Als Zusatznutzen tritt eine Werterhöhung der Immobilie ein.
Die ökologische Bedeutung ergibt sich aus der Gefahr des immer weiter absinkenden Grundwasserspiegels als Folge menschlicher Besiedelung. Ständig werden weitere Flächen bebaut und versiegelt. So notwendig der Bau von Autobahnen für die Wirtschaft sein mag, und so schön es ist, sich auf dem eigenen Grundstück auch in Regenzeiten trockenen Fußes bewegen zu können, die Flächen sind für die Neubildung des Grundwassers verloren.
Der Wasserbedarf steigt. Immer mehr Grundwasser wird für Trinkwasser-Zwecke entnommen – weit mehr, als sich besonders in Siedlungsgebieten neu bilden kann. Ein großer Teil davon fließt indessen durch Toiletten und Waschmaschinen. So wird ein Teil unseres kostenintensiven Grundnahrungsmittels vergeudet.
Gewachsenes Umwelt- und Kostenbewusstsein veranlasst immer mehr Immobilien-Besitzer verstärkt Regenwasser zu sammeln und als Brauchwasser zu nutzen.
Die meisten Häuser sind allerdings noch nicht ausgebaut, um erfolgreich Regenwasser zu sammeln. Allerdings ist auch die nachträgliche Installation einer Regenwasser-Sammel und Aufbereitungsanlage möglich.
Um Regenwasser zu sammeln und aufzubereiten, sind einige Investitionen vonnöten. Diese hängen von der späteren Verwendung ab. Soll beispielsweise nur der Garten bewässert werden, verringert sich der Aufwand und die Kosten beträchtlich. Die Kosten werden auch davon bestimmt, inwieweit bestehende Anlagen und Gebäudeteile genutzt oder umgebaut werden können.
Wichtigster Bestandteil der Regenwasser-Sammel-Anlage ist sicherlich der Wassertank. Wassertanks werden in unterschiedlichsten Ausführungen und Größen angeboten. Sehr gebräuchlich sind Kunststoff- oder Betonbehälter, die in den Erboden eingebracht werden. Die notwendigen Erdarbeiten sind recht aufwendig. Für die Qualität des Wassers ist jedoch kühle und lichtlose Lagerung von Vorteil. Je nach den örtlichen Verhältnissen kann der Wassertank auch im Haus untergebracht werden.
Wichtig ist, das vom Dach ablaufende Regenwasser zu filtern, um grobe Schmutzpartikel vor dem Wasserspeicher abzufangen. Die Zuführung von Regenwasser sollte ein Aufwirbeln im Wassertank vermeiden, damit verbliebene Schmutzteilchen sich am Boden des Speichers absetzen können.
Auf einen Wasserüberlauf, in den Abwasserkanal oder in eine Mulde zwecks Versickerung, darf auf keinen Fall verzichtet werden. Damit wird die Überfüllung des Wassertanks und weitere Schäden vermieden.
Aus dem Speicher wird das Wasser mittels Pumpe zu den Verbraucherstellen gefördert. Technische Vorrichtungen gewährleisten deren Funktionalität auch bei leerem Wasserspeicher. Sie führen die einfach benötigte Menge Trinkwasser aus dem Trinkwassernetz nach.
Es muss darauf hingewiesen werden, dass so gesammeltes Regenwasser keinesfalls Trinkwasserqualität hat. Für Toilette und Waschmaschine ist es auf Grund seiner äußerst geringen Härte allerdings bestens geeignet.
Ausrüstung um Regenwasser zu sammeln? Tank, Pumpe, Filter etc.
Grundsätzlich werden zum Auffangen und Sammeln von Regenwasser drei Komponenten benötigt. Fallrohre, mit denen das Wasser vom Dach in entsprechende Wassertanks geleitet werden kann. Falls das Wasser dann nicht nur zum Blumengießen benutzt werden soll, sondern im Haushalt Verwendung findet, ist zusätzlich eine Pumpanlage erforderlich.
Um den Tank sauber zu halten, ist vor der Einleitung innerhalb des Fallrohres ein Grobwasserfilter sinnvoll. Dieser hält Laub, Blütenblätter und sonstige organische Rückstände auf. Dafür kann zum einen auf ein normales Fallrohrsieb, andererseits im Rahmen größer dimensionierter Anlagen auf ein Kiesbettfilter zurückgegriffen werden.
Gelangen Schmutzpartikel doch in den Wassertank, sollten diese nicht in die Pumpe oder zur weiteren Verwendung gelangen. Eigentlich setzen sich diese feinen Schmutzpartikel auf dem Boden des Wassertanks ab. Zum Schutz der Ventile einzelner Elektrogeräte jedoch, kann entweder vor dem Gerät oder an der Hauptzuleitung ein Feinfilter eingesetzt werden.
Feinfilter gibt es in den verschiedensten Ausführungen, um jedoch Keimfreiheit zu gewährleisten, ist eine Maschenweite von mindestens 0,1mm empfohlen.
Vorteilhaft ist es auch, den Ansaugstutzen nicht direkt unten am Sammelbehälter anzubringen. Eine weitere Möglichkeit der Reinigung stellt die Verwendung von zwei nacheinander aufgestellten Wassertanks dar.
Der Wassertank sollte so dimensioniert sein, dass die Auffangfläche, die örtliche Niederschlagsmenge und der Wasserbedarf optimal aufeinander abgestimmt sind.
Ein Beispiel: die Fläche ist 100m² groß und das Wasser soll für 4-Personen ausreichen, dann wäre ein Behälter mit 3–4m³ angebracht. Als Faustregel kann man auch pro Person ein Volumen von 700–800 Litern annehmen.
Der Wassertank kann je nach den vorhandenen Platzverhältnissen im Boden eingegraben, im Garten stehen oder im Keller untergebracht sein. Draußen können Behälter aus Betonringen aufgestellt werden, drinnen sind vor allem Kunststoffbehälter nutzbar.
Die Kunststoffbehälter müssen aufgrund der Keimbildung unbedingt vor Licht und Sonneneinstrahlung geschützt werden. Ein Notüberlauf sorgt für ein sicheres Ablaufen bei starkem Regen. Der Notüberlauf kann das Wasser in eine Sickergrube oder einen Kanal ableiten, wobei ein Geruchsverschluss notwendig ist.
Erschwingliche Pumpanlagen mit Druckausgleich, gibt es in jedem Baumarkt unter der Bezeichnung Hauswasserautomaten. Diese bestehen aus einem Druckschalter, einem Manometer sowie aus einem Druckausgleichsgefäß. Einziger Haken ist die Geräuschentwicklung bei einer solchen Pumpe. Beim Pumpenkauf sollte auf den Stromverbrauch und das Preis-Leistungs-Verhältnis Acht gegeben werden.
Die Leitungen können wie bei Trinkwasser üblich aus Kupfer bestehen. Befindet sich der Sammelbehälter außerhalb des Hauses, muss die Leitung mindestens 80–90cm tief im Boden verlegt sein, damit sie bei Bodenfrost nicht zerstört wird. Für innen befindliche Wassersysteme genügen hingegen PVC-Rohre.
Der Wasserkreislauf darf keine Verbindung zum öffentlichen Trinkwassernetz besitzen, deshalb sollten Leitungen und Zapfhähne separat gekennzeichnet sein.
In vielen Regionen gibt es für derartige Umrüstungsvorhaben sogar staatliche Förderungen, so dass sich die Kosten der Ausrüstung minimieren.