Was ist ein Warmluftgitter?

Warmluftgitter Kamin Seitenansicht

Kalt- und Warmluftgitter an der Seitenansicht eines Kamins.

Im Grunde ist ein Warmluftgitter ein ganz normales Kamin-Lüftungsgitter mit einem kleinen aber wichtigen Unterschied: Es ist temperaturbeständig! Daher wird es sehr häufig in gemauerten Kaminen oder Kachelöfen verbaut. Denn bei Kachel- oder gemauerten Kaminöfen sitzt der Brennraum meist hinter einer gemauerten Wand. Damit der im Betrieb heiße Brennraum die Wärme besser an die Umgebungsluft abgeben kann, ist bei den meisten Kaminen eine Luft-Zirkulation vorgesehen (siehe Grafik). Über ein Kaltluftgitter, welches oft unter dem Brennerraum angebracht ist, tritt die Zimmerluft ein und wird durch vorbeileiten am Brenner erwärmt. Die erwärmte Luft steigt Aufgrund der Thermik nach oben und kann dort über eine Lüftungsgitter austreten. Da die erwärmte Luft sehr heiß ist, muss dieses Kamin-Lüftungsgitter zuverlässig temperaturbeständig sein. Daher werden an dieser Stelle spezielle Warmluftgitter verbaut.

Wie sind Kamin-Lüftungsgitter aufgebaut?

Die meisten Lüftungsgitter für gemauerte Kamine und Kachelöfen bestehen aus zwei Teilen: Dem Einbaurahmen und dem eigentlichen Lüftungsgitter. Fest eingebaut wird auf diese Weise nur der Rahmen. Das Lüftungsgitter wird nur auf den Rahmen aufgesteckt. So lässt es sich auch ganz einfach wieder abnehmen und bei Bedarf reinigen. Dieser zweiteilige Aufbau hat sich im Kaminbau bewährt und wird für die meisten Warm- und auch Kaltluftgitter verwendet.

Was bedeutet pulverbeschichtet?

Bei vielen farbigen, meist weiß oder schwarz, Warmluftgittern, steht der Hinweis, dass sie pulverbeschichtet sind. Kaminlüftungsgitter sind teilweise recht hohen Temperaturen ausgesetzt. Damit die farbigen Gitter sich nicht verfärben oder die Farbe abplatzt, werden die meisten Lüftungsgitter für Kamine pulverbeschichtet. Vereinfacht beschreiben wird auf das Trägermetall der Pulverlack aufgesprüht und dann in einem weiteren Arbeitsschritt eingebrannt. Das Ergebnis ist eine Lackschicht die recht robust und eben temperaturbeständig ist. Übrigens auch die Gehäuse vieler Waschmaschinen und Trockner sind pulverbeschichtet.

Putzbündig oder überlappend?

Bei putzbündigen Warm- und Kaltluftgittern schließt das Lüftungsgitter bündig mit dem Kaminputz oder den Kacheln ab. Optisch sieht diese Variante sehr gut aus. Allerdings muss bei putzbündigen Lüftungsgittern sehr genau und sorgfältig gearbeitet werden. Die Kante des Verputzes oder der Kacheln müssen absolut gerade verlaufen da sie sichtbar ist. Bei überlappenden Lüftungsgittern geht die Blende über die Kante und verdeckt diese. Hier hat man auf jeder Seite meist 2 – 10 mm Spiel. Meine Empfehlung daher: Wenn Sie sich nicht zutrauen sehr akkurat zu arbeiten verwenden Sie ein überlappendes Warmluftgitter oder lassen den Einbau von einem Fachmann durchführen.

Regulierbare oder feste Lamellen?

Im Handel sind zwei Arten von Warmluftgittern erhältlich: Regulierbare und Nicht-Regulierbare. Bei den regulierbaren Modellen lassen sich die Lamellen über einen Drehmechanismus, meist stufenlos, verstellen. So lassen sich die Lamellen komplett verschließen, öffnen oder in eine Position dazwischen bringen. Ist der Kamin nicht im Betrieb wird das Gitter verschlossen, so das kein unnötiger Staub eintreten kann.

Unterschied zwischen Warm- und Kaltluftgitter

Kann nicht einfach ein normales Kaminlüftungsgitter anstelle eines Warmluftgitters verwendet werden? Das ist nicht zu empfehlen, denn Kaltluftgitter unterscheiden sich meistens in zwei wichtigen Punkten von den Warmluft-Varianten:

  1. Regulierbarkeit der Lamellen: Standardkaminlüftungsgitter besitzen in der Regel feststehende, engmaschige Lamellen.
  2. Es besteht keine Garantie, dass Kaltluftgitter mit den hohen Temperaturen der warmen Kaminluft zurecht kommen.

Besonders der zweite Punkt ist ausschlaggebend, dass bei Bedarf auf ein richtiges Warmluftgitter zurückgegriffen wird, auch wenn der Preis höher ist.